Wir Ärzte brauchen jetzt Ihre Hilfe, damit wir Ihnen in Zukunft weiter helfen können

Der Bundesgesundheitsminister hat wiederholt angekündigt, das derzeitige Gesundheitssystem mit ortsnahen (Facharzt-)Praxen zugunsten einer zentralisierten Versorgung mit großen Klinikambulanzen umgestalten zu wollen. Wie dann im Schichtsystem einer großen Ambulanz die freie Arztwahl gestaltet wird, mag sich jeder und jede selber ausmalen. Inzwischen sind seine Eingriffe in das ambulante System so ausgeprägt, daß wir niedergelassenen Ärzte die daraus entstehenden Versorgungslücken nicht mehr ausgleichen können. Sie haben sicher selber bereits die völlige Überlastung der Praxen bemerkt, wenn Sie keinen zeitgerechten Termin bekamen, gar niemanden erreichen konnten, verordnete Medikamente fehlten - oder gar kein Arzt mehr vorhanden ist, weil die Praxis ohne Nachfolge geschlossen wurde. Der aktuelle Minister und seine sehr alltagsfernen "Experten" glauben weiterhin, diese Lücken durch Digitalisierung lösen zu können. Sie ignorieren trotz immer drängenderen Warnungen aus der Ärzteschaft, daß dadurch immer mehr Bürokratie ensteht und noch weniger Zeit für Patienten zur Verfügung steht. Wie man in einem Mangelsystem durch mehr Verwaltung, Bürokratie und Regelungen tatsächlich Zeit für die Versorgung schaffen will - das bleibt für alle praktisch und täglich hart arbeitenden Menschen ein unlösbares Rätsel. Der letzte derartige Großversuch zur Mangelverwaltung auf deutschem Boden ist vor über 30 Jahren grandios gescheitert.

Wie die meisten unserer Kollegen und Kolleginnen machen meine Helferinnen und ich unseren Beruf gerne und aus Überzeugung. Die meisten Patientinnen wissen, daß wir uns seit Jahren redlich um eine individuelle, zeitnahe und persönliche Betreuung bemühen, auch wenn vieles zulasten unseres persönlichen Einsatzes und nicht zulasten der Krankenkassen erfolgt. Die wenigsten der vielen persönlichen "Extras", die das Wesen unserer Praxis ausmachen, werden von den Kassen finanziert. Wir sind bereit, diesen Einsatz weiter zu erbringen, weil wir vom Sinn unserer Arbeit überzeugt sind. Wir vor Ort können auch weiter die Versorgung leisten, wenn man uns endlich wieder frei entscheiden und arbeiten läßt und unserer Erfahrung, unserem Können und unserem Verantwortungsbewußtsein mehr traut als sogenannten "Experten" und dem Kontrollwahn der Politik.

Um diese besondere Nähe zu unseren Patienten zu schützen, muss sich in der Gesundheitspolitik etwas bewegen. Wir Ärzte können die Politik nicht ändern. Das können nur Sie.

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